

Die Mitarbeitenden des Sozialdorfs:

Gulbarchyn Takyrbasheva
Leiterin des Sozialdorfs
Gulbarchyn Takyrbasheva, genannt Gulja, ist Ärztin und selbst mit Mitte 40 durch eine ungenügend behandelte Augenentzündung erblindet. Ihr Sohn Bakyt war als Schüler im Kinderrehabilitationszentrum Ümüt-Nadjeschda. Dort entstand durch den Impuls von Karla-Maria Schälike und anderen Eltern die Idee zum Aufbau des Sozialdorfs Manas. Von Beginn an ist Gulja die treibende Kraft des Sozialdorfs Manas und setzt sich mit sehr großem Engagement für dessen Weiterentwicklung ein.
Unermüdlich ist auch ihr politisches Engagement für die Belange von Menschen mit Behinderung in Kirgistan. Neben ihrer Arbeit vor Ort im Sozialdorf betreibt Gulja viel Lobbyarbeit in Bischkek. Dabei wird sie von Taalay und Kanikey, sowie der Sozialpädagogin Jyldyz, unterstützt.
Für ihre Arbeit erhielt Gulja 2022 eine Auszeichnung von Präsidenten Kirgistans, wurde in einem Buch über die wichtigsten Frauen der Region erwähnt und erhielt 2023 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Sie ist die erste Kirgisin, die diese Auszeichnung erhält.
Gulja hat sehr viele Ideen, sie möchte über das Sozialdorf hinaus die Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung in Kirgistan verbessern, möchte auch in staatlichen Einrichtungen Werkstätten eröffnen und das Sozialdorf vergrößern.

Taalay Ismaelbekov
Projektmanager
Taalay Ismaelbekov ist Guljas Sohn und begleitet das Sozialdorf Manas aus diesem Grund seit seiner Gründung. Er hat einige Semester Sozialarbeit in Schottland studiert und in Deutschland seinen Master in International Business abgeschlossen. Seit 2016 ist er wieder zurück in Kirgistan. Zeitweise arbeitete er nur nebenberuflich als Projektmanager im Sozialdorf, hauptberuflich war er in einer Bank tätig. Aufgrund seiner sehr guten Deutsch- und Englischkenntnisse begleitet er in den Sommermonaten manchmal Touristengruppen von Novi Nomad.
Zu seinen Aufgaben als Projektmanager gehört das Schreiben von Projektanträgen, das Betreuen und Beaufsichtigen der Abläufe und auch alle Behördenangelegenheiten. Er ist in Kirgistan ständig auf der Suche nach Projekten und neuen Unterstützer:innen und bringt auch immer wieder neue Ideen mit ein.
Sein Anliegen ist es, die Lebensbedingungen der Bewohner des Sozialdorfs zu verbessern und die Einrichtung nach und nach unabhängiger von finanzieller Unterstützung aus dem Ausland zu machen.

Kanikey
Buchhalterin, Sekretärin und Verkäuferin
Kanikey ist die Buchhalterin und Sekretärin des Sozialdorfs Manas und kümmert sich darüber hinaus um den Verkauf der Produkte im Laden des Sozialdorfs.
Seit dem Sommer 2021 arbeitet Kanikey als Buchhalterin für das Sozialdorf, davor war sie bei einer Bank angestellt. Sehr schnell hat sie in ihrer neuen Arbeit Verbesserungsvorschläge angebracht, um ihre Arbeit als Buchhalterin und die Arbeit anderer Mitarbeitender leichter zu machen. Alle Bewohner:innen erhalten ihre monatliche Rente auf eine eigene Bankkarte. Früher wurde die Rente einer jeden Person von der entsprechenden Karte abgehoben. Kanikey hat dies sehr schnell umgestellt, damit alle Renten auf eine Karte überwiesen werden und von dieser Karte das Geld abgehoben wird. Darüber hinaus wurde auch immer mehr online bezahlt und unter anderem Verträge mit Tankstellen abgeschlossen, um über ein Quartal feste Benzinpreise zu haben.
Neben ihrer Tätigkeit als Buchhalterin hat Kanikey Gulja von Anfang an unterstützt und für sie Briefe an Behörden aufgesetzt oder Gulja zu Terminen begleitet.
Seit der Eröffnung des Ladens Ende 2022 ist ihr Arbeitsplatz im Laden in Bischkek, zuvor musste sie an drei Tagen in der Woche nach Belowodsk fahren. Im Laden bedient sie, neben ihren anderen Aufgaben, die Kundschaft.

Jyldyz
Sozialpädagogin
Im Frühjahr 2018 kam Jyldyz als Sozialpädagogin ins Team. Nach der Babypause arbeitet sie seit Februar 2022 wieder im Sozialdorf. Sie wohnt im Nachbarort und hat 2017 zufällig durch eine Freiwillige vom Sozialdorf gehört.
Als Sozialpädagogin ist sie sowohl für die Bewohner:innen in Murake als auch in der Außenwohngruppe zuständig. Sie erstellt und aktualisiert die Förderplanung, organisiert Freizeitaktivitäten und gestaltet gemeinsam mit der Musiklehrerin die Feste.
Zudem kümmert sie sich um die Kontakte mit den verschiedenen Behörden und begleitet die Bewohner:innen zu Ärzten und unterschiedlichen Terminen.

Jyldyz
Leiterin Filzwerkstatt
Jyldyz arbeitet seit 2006 mit Unterbrechungen in verschiedenen Bereichen des Sozialdorfs. Sie war gemeinsam mit ihrem Mann Altynbek als Hausverantwortliche und später Hauswirtschafterin tätig, hat als Sozialpädagogin gearbeitet, war für den Garten verantwortlich und hat die Filzwerkstatt geleitet. Von Oktober 2021 bis März 2024 war sie als Hauswirtschafterin beschäftigt. Seit April 2024 leitet sie die Filzwerkstatt.
Sie kennt die Bewohner:innen und alle Bereiche des Sozialdorfs gut.

Nazgul
Werkstattleiterin und Mitarbeiterin Außenwohngruppe
Nazgul ist die Werkstattleiterin und Verantwortliche in der Außenwohngruppe. Sie arbeitet 6 Tage/Woche und ist für die Milchverarbeitung zuständig. Gemeinsam mit den Bewohner:innen der Außenwohngruppe stellt sie die Milchprodukte her, die im Laden verkauft werden. Auf die Frage, was sie an ihrer Arbeit mag, sagte sie einmal: „In der Außenwohngruppe ist es besser als zu Hause, da arbeiten wir zusammen. Zu Hause muss ich alles selber machen.“ Sie fördert die Selbständigkeit der Bewohner:innen und zeigt ihnen, wie welches Milchprodukt hergestellt wird. Auf Bestellung bäckt sie mit den Bewohner:innen.
Seitdem sie da ist, sind die Bewohner:innen viel selbständiger geworden und können viele Arbeitsschritte selbständig übernehmen.
Hoffentlich bleibt sie dem Sozialdorf lange erhalten!

Altynbek
Verantwortlicher Landwirtschaft, Fahrer
Seit der Gründung arbeitet Altybek im Sozialdorf Manas und hilft an allen Ecken. Er holt Wasser aus den Bergen, kauft ein, fährt die Bewohner:innen zum Arzt, holt Gäste vom Flughafen ab, hilft bei Bauprojekten mit. Zudem ist er Verantwortlicher für die Landwirtschaft, für alle Belange rund um die Kühe, Kälber und Schafe.

Sapia
Hauswirtschafterin und Begleiterin
Sapia ist die dienstälteste Hauswirtschafterin, sie arbeitet seit 2014 im Sozialdorf Manas. Sie kümmert sich rührend um die Bewohner*innen. Sie finden bei ihr immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen.
Wie alle Hauswirtschafterinnen arbeitet Sapia in 24 Stunden Diensten. Ein Arbeitstag beginnt für sie mit dem Morgenkreis um 8:45, danach erfolgt eine Übergabe durch die Hauswirtschafterin des vorherigen Tages. Im Anschluss daran wird das Mittagessen, mit Unterstützung der Bewohner:innen, gekocht. Nach dem Mittagessen waschen meistens die Bewohner:innen ab. Für das Abendessen ist Sapia als Hauswirtschafterin auch zuständig, wobei sie auch hier von den Bewohner:innen unterstützt wird. Sowohl beim Aufräumen und Putzen der Werkstatt, als auch des Wohnhauses beaufsichtigen die Hauswirtschafterinnen die Bewohner:innen und unterstützen sie, wo notwendig. Die Hauswirtschafterinnen schlafen mit den Bewohner:innen im großen Haus und wecken sie morgens auf.
Sapia kümmert sich zusätzlich um die Einkaufsliste und das Lebensmittellager, darüber hinaus hat sie den Überblick über die vorhandene Kleidung und Bettwäsche und teilt Kanikey mit, wenn etwas gekauft werden muss.