Gruppenbild der Bewohner:innen des Sozialdorfs

Die Bewohner:innen des Sozialdorfs kommen zum Teil aus staatlichen Kinderheimen oder Heimen für erwachsene Menschen mit Behinderung. Manche von ihnen wurden von ihren Familien gebracht. Obwohl viele Bewohner:innen eine Reihe von staatlichen Kinderheimen besucht haben, sind die einzelnen Lebenswege individuell.
Manche Menschen bleiben nur kurz im Sozialdorf, andere leben dort schon seit vielen Jahren und wollen auch nicht mehr an einen anderen Ort gehen. Für manche Bewohner:innen war das Sozialdorf nur eine Zwischenstation, sie haben dort gelernt selbstständig zu leben und sind dann zu ihren Familien oder in eine eigene Wohnung gezogen.

Hier stellen wir Ihnen die aktuellen Bewohner:innen des Sozialdorfs vor, welche in Murake leben:

Bektur

Bektur

Bektur ist der Gelehrte unter den Bewohner*innen des Sozialdorf Manas. Er wäre so gerne Anthropologe oder Historiker geworden. Er lebt seit 2012/2013 im Sozialdorf und ist der älteste Bewohner.
Er spricht gerne mit den Freiwilligen über Könige, Revolutionen, Religionen und Geschichte. Er ist ein Mann der Philosophie. Manchmal bezeichnet er sich auch als Anarchisten. Mathematik fällt ihm schwer, aber er schnappt sich abends gerne die Freiwilligen und übt mit ihnen.
Er hat eine Familie, die er regelmäßig besucht. Aber seine Eltern sind selbst sehr arm und krank, so dass sie schon lange nicht mehr für Bektur sorgen können. Er sagt seine Kindheit war ganz normal. Er durfte bei Nadjeschda neun Jahre in die Schule gehen. Wegen einer Fehlstellung an den Beinen konnte er keine normale Schule besuchen. Bildung ist in Kirgistan für behinderte Menschen nicht vorgesehen. Seine Eltern haben aber immer alles ihnen Mögliche unternommen, um Bektur ein normales Leben zu ermöglichen.

Nach der Eröffnung der Außenwohngruppe 2017 lebte er zwischenzeitlich dort, inzwischen wohnt er allerdings wieder in Murake. Oft ist Bektur dort allerdings nicht anzutreffen, er verbringt viel Zeit bei seiner Familie in Bischkek und versucht seine Mutter zu unterstützen.

Im Sozialdorf arbeitet Bektur seit vielen Jahren in der Filzwerkstatt und näht Filzkissen.

Bajaman

Bajaman

Bajaman lebt seit 2012 im Sozialdorf, er wurde in Jalalabad als gesundes Kind geboren. Durch einen Unfall in der Familie kann er seine Beine nicht mehr bewegen und sitzt im Rollstuhl. Er ist sehr kräftig, da er regelmäßig mit Hanteln trainiert. Darum gewinnt er immer wieder auch Armdrückwettbewerbe.

Er hat mit seiner Familie an verschiedenen Orten in Russland und Kirgistan gelebt. Seine Eltern arbeiten in Russland und besuchen ihn, wenn sie in Kirgistan sind. Die Verwandtschaft in Kirgistan besucht ihn regelmäßig und unterstützt das Sozialdorf mit Sachspenden.
Er verbrachte 3 Jahre im Kinderheim in Belowodsk, besuchte jedoch nie eine Schule und hat nicht lesen und schreiben gelernt.
Als er 18 Jahre alt wurde, durfte er ins Sozialdorf Manas umziehen.
Seit 2017 lebte er zeitweise im Sommer in der Außenwohngruppe und im Winter im Sozialdorf.
Inzwischen lebt er wieder die ganze Zeit im Sozialdorf, er arbeitet in der Filzwerkstatt und näht die Kissen sehr gut.

Ruslan

Ruslan

Ruslan gehört zu den Bewohner:innen, die schon am längsten dort sind. Er ist 2011 vom Kinderheim ins Sozialdorf gezogen.
In den ersten Jahren hat er mit großer Leidenschaft mit den Tieren gearbeitet. Morgens war er beim Melken dabei, er trieb die Tiere zum Hirten des Dorfs. Durch die Umstellung der Landwirtschaft änderten sich seine Aufgaben und er begann überall im Haus und Hof zu helfen. Das Nähen bereitet ihm nicht so viel Freude, irgendwann entdeckte er aber die Arbeit in der Küche für sich.
2019 besuchte Ruslan im Lyzeum 43 einen Kurs über biologischen Gartenbau. Er lernte dort neben Kompostieren die Arbeit im Garten und Gewächshaus kennen.
Nach der Eröffnung des Ladens des Sozialdorfs in Bischkek half Ruslan im Laden mit. Hierfür fuhr er dreimal pro Woche mit Taalai und den Milchprodukten nach Bischkek, er kehrte vor dem Laden, sortierte die neuen Milchprodukte ein und fuhr mit der Maschrutka zurück nach Murake.

Neben seiner Arbeit führt er gerne Gäste durch das Dorf Murake. Er kennt alle Menschen und jeden Winkel im Dorf. Er kann seine Führungen mit vielen Insiderinformationen durchführen. Allerdings unterscheiden sich seine Entfernungsinformationen manchmal von den Vorstellungen der Besucher:innen. Für ihn ist „gleich da vorne“ am anderen Ende des Dorfes (über 1 km entfernt) und nicht in 200 Metern.

Auch wenn Ruslan gesellig ist, erzählt er nicht gerne von seiner Zeit im Kinderheim. Diese war nicht schön. Früher erzählte er lieber von seinen Eltern, wie gut sie zu ihm waren. Er sagte dann, dass sie vor vielen Jahren durch einen Autounfall ums Leben kamen und er ins Waisenhaus musste. Nur die Mitarbeiter:innen des Sozialdorfs wissen, dass Ruslan mit drei Jahren von einem Polizisten mit einem Zettel in der Tasche auf der Straße gefunden wurde. Der Polizist brachte ihn daraufhin in ein Waisenhaus.
2017 entstand wieder Kontakt zu seiner Familie, er ging für einige Zeit zu Angehörigen nach Bischkek. Allerdings klappte das Zusammenleben nicht so gut, er hatte nicht die Freiheiten des Sozialdorfs und ging dorthin zurück. Seitdem hat er manchmal Kontakt zu seiner Familie.

Ruslan liebt das Sozialdorf, er lebt sehr gerne dort. „Alles was ich brauche um glücklich zu sein habe ich hier – Tee, Essen, Freunde und Kühe.“ sagte er früher einmal. Manchmal bekommen Mitarbeiter:innen oder ehemalige Freiwillige einen Brief von Ruslan, dafür fragt er andere um Hilfe. Ruslan kann nicht schreiben, zum Glück gibt es Sprachnachrichten.

Adilbek

Adilbek

Adilbek, von allen nur Adil genannt, kam 2016 im Alter von 17 Jahren aus dem Kinderheim in Belowodsk ins Sozialdorf. Schnell fühlte er sich in seinem neuen Zuhause sehr wohl, mit seinem frechen Grinsen und verschmitzten Lächeln sorgt er oft für gute Laune.
Im Kinderheim Belowodsk verbrachte er, wie andere Bewohner:innen, einen Teil seiner Kindheit. Anfangs besuchte ihn seine Mutter dort noch, auch im Sozialdorf hat sie ihn bereits besucht.
Adil sitzt im Rollstuhl, kann seine Arme und Beine nur eingeschränkt bewegen. Das hindert ihn nicht an seinen Späßen, er lacht viel und begrüßt gerne Gäste und Mitarbeitende. Adil weiß was er will und zeigt dies sehr deutlich mit Mimik und Gestik.

Tagsüber verbringt er seine Zeit in der Werkstatt, er schmirgelt Stöcke für Wandbilder oder filzt Blumen. Zu Adils Alltag gehört die Sensomotorik, dort werden Übungen gemacht, um seine Beweglichkeit zu erhalten.

Während seiner Zeit im Sozialdorf hat Adil gelernt selbstständig zu trinken und Brot oder ähnliches zu essen. Er ist über die Jahre erwachsener geworden und hat sich sehr positiv entwickelt. Zu Beginn hat er oft geweint, inzwischen versucht er immer mehr zu sprechen und singt bei manchen Liedern in der Musikstunde mit.

Ernis

Ernis

Ernis lebt seit 2017 im Sozialdorf Manas. Die ersten Jahre seines Lebens wohnte er mit seinen Brüdern bei seinen Eltern, bis sein Vater starb und seine Großmutter Ernis und seine Brüder aufnahm. Mit 16 Jahren kam er in ein staatliches Kinderheim und von dort dann ins Sozialdorf. Selten erzählt Ernis von seiner Familie, er vermisst sie und möchte sie gerne wieder sehen. Allerdings vermeiden sie den telefonischen Kontakt und kommen nur sehr selten zu Besuch.

Ernis ist schnell gut im Sozialdorf angekommen, seitdem spielt er gerne Taxifahrer. Dabei bringt er Dinge von einem Ort zum anderen oder tut nur so. Er ist ein sehr liebevoller, ruhiger, humorvoller und kindischer junger Mann. Er spricht nicht viel, liebt Geräusche und Bewegungen mechanischer Dinge nachzumachen. Die Arbeit in den Werkstätten fällt ihm schwer, lange kann er nicht stillsitzen.

Gulja

Gulja

Gulja kam im Februar 2018 mit 18 Jahren ins Sozialdorf. Bis zu ihrem 3. Lebensjahr lebte sie bei ihren Eltern, danach war sie in verschiedenen Kinderheimen und Rehabilitationszentren. Ihr Vater versprach Gulja einmal, dass er sie nach ihrer Volljährigkeit zu sich nehmen würde. Leider hat das nicht geklappt, aber ab und zu hat sie in den Ferien ein paar Tage bei ihm in Talas verbracht. Fragt man Gulja wo Talas liegt, dann zeigt sie in die Richtige Himmelsrichtung – Südosten – und lacht.
Gulja lacht viel, ihr Lächeln ist ansteckend. Sie ist sehr neugierig, fleißig, stark und aufmerksam.
Seit ihrem ersten Tag im Sozialdorf kümmert sie sich um Adil, Ernis und andere Bewohner:innen. Sie freut sich über alle Besucher:innen.

Gulja liebt Musik. Läuft das Radio, fragt sie nach, wer da gerade singt. Sie tanzt sehr gerne, am liebsten mit allen anderen zusammen. Am besten ist es dann natürlich, wenn sie die Lieder auch mitsingen kann.

Ihr Arbeitsplatz ist die Werkstatt, sie ist sehr geschickt im Nähen und zeigt ihre Arbeit sehr stolz. Auch im Garten und im Haushalt hilft Gulja viel mit. Manchmal erkennt sie selber Aufgaben und erledigt diese mit Freude. Im Garten entdeckt sie jeden Regenwurm, jeden großen Stein tief in der Erde und jede reife Erdbeere.

Maxim

Maxim

Maxim kam wie Gulja im Februar 2018 ins Sozialdorf, dort hat er sich schnell mit Ernis angefreundet. Am Anfang hatte er noch überlegt, wie er in der wärmeren Jahreszeit ausbüxt und zu seinem richtigen Zuhause geht. Allerdings lebte Maxim sich schnell ein und stellte fest, dass er nur ankommen muss und er schon im richtige Zuhause wohnt.
Maxim wurde als Säugling von seiner Mutter im Geburtshaus gelassen, ohne ihre Kontaktdaten zu hinterlassen. Während seiner Kindheit und Jugend lebte er in sechs verschiedenen Einrichtungen, das Sozialdorf ist der siebte Ort. Aus diesem Grund fallen ihm Bindungen zu Menschen sehr schwer. Trotzdem ist er allen gegenüber offen und tritt gerne mit anderen Menschen in Kontakt.

Maxim war vor vielen Jahren einmal in Dubai und würde gerne wieder nach Dubai fliegen, oder nach Japan. Eine Reisetasche hat er schon, einen Pass auch. Ihm fehlt also nur noch das Flugticket. Dann kann es losgehen.
Es wurde einmal mit ihm ein Ausflug zum Flughafen in Bischkek gemacht, davon war Maxim sehr beeindruckt. Er sieht jedes Flugzeug am Himmel und fragt sich, wo es hin fliegt und wer im Flugzeug sitzt. Am liebsten würde er mitfliegen.

Maxim kann gut nähen, er macht kleine, eng aneinander und übereinander liegende Stiche. Von ihm genähte Kissen halten also am besten. Aus Filzresten hat Maxim zusammen mit anderen Bewohner:innen mehrere Sitzkissen genäht. Diese schmücken manche Stühle im Sozialdorf.
Als Ausgleich zum Sitzen und das feinmotorische Nähen hilft Maxim manchmal etwas Arbeit im Garten oder auf dem Hof. Doch das ist für ihn nicht immer so leicht – das Unkraut pikst, die Hände werden schmutzig und auf der Straße fahren Autos, die viel interessanter als die Arbeit sind. Maxim kann gut malen und Formen nachzeichnen, auch im Rechnen ist er fit.
Viele seiner Miniaturbilder werden im Laden zum Verkauf angeboten.

Immer wieder äußert Maxim ausgefallene Wünsche – ein iPhone, ein Ferrari, eine Reise nach Dubai oder Japan.

Aman

Aman

Aman kam im Sommer 2018 zusammen mit Urmat und Almas aus dem Rehabilitationszentrum in Malowodnoe ins Sozialdorf. Wie viele andere Bewohner:innen hat Aman keinen Kontakt zu seiner Familie, diese sagte sich vom ihm los und er verbrachte seine Kindheit in verschiedenen Einrichtungen. Aman wurde, zusammen mit Almas, im Lyzeum 43 im Umgang mit einem Computer unterrichtet und erhielt eine reduzierte Ausbildung als Koch.

Die ersten Jahre teilte Aman sich ein Zimmer mit Almas, beide arbeiteten zusammen in der Landwirtschaft und sie waren fast nur zusammen anzutreffen. Die Arbeit im Stall verrichtete Aman von Anfang an sehr selbstständig und ordentlich, er kümmert sich mit anderen Bewohner:innen darum, dass die Kühe genug Futter und Wasser haben. Darüber hinaus melkt er die Kühe täglich. Er ist stolz auf jeden Liter Milch und jedes neue Kälbchen. Als das erste Mal Zwillings-Kälbchen zur Welt kamen, schenkte das Sozialdorf eins dieser Kälbchen Aman und Almas.

Almas und Aman besuchten gemeinsam einige Seminare zur Viehhaltung, für diese Möglichkeit sind sie sehr dankbar. Am liebsten wäre Aman immer im Sozialdorf, er fährt nicht gerne weg, weil er sich dann nicht um seine Kühe kümmern kann. Wenn es Probleme und Fragen im Stall gibt, ruft Aman selbstständig den Tierarzt an.

Almas

Almas

Mit Aman und Urmat zusammen kam Almas im Sommer 2018 aus dem Rehabilitationszentren Malowodnoe ins Sozialdorf. Auch er hat keinen Kontakt zu seiner Familie und hat seine Kindheit in mehreren Einrichtungen verbracht. Almas besuchte mit Aman zusammen das Lyzeum 43, dort lernte er den Umgang mit dem Computer und erhielt eine reduzierte Kochausbildung.

Die ersten Jahre teilte Almas sich das Zimmer mit Aman, sie arbeiteten gemeinsam im Stall und waren fast immer zu zweit unterwegs. Almas war zu Beginn sehr still, das hat sich über die Jahre allerdings verändert und ist unabhängig von Aman geworden.
Die Arbeit im Stall verrichtete Almas sehr sorgsam und gerne, mit Aman zusammen besuchte er einige Seminare zur Viehhaltung.

Nach einigen Jahren im Sozialdorf wollte Almas nicht mehr im Stall arbeiten, seit 2024 arbeitet er vor allem im Garten.

Irina

Irina

Irina, kurz Ira, kam im Februar 2020 im Alter von 23 Jahren aus Malowodnoe ins Sozialdorf. Nachdem ihre Mutter früh gestorben ist, kam Ira ins Kinderheim. Bis zu ihrem Tod besuchte ihre Oma sie dort.
Ira kann lesen und schreiben, sie tanzt sehr gerne und sehr gut. Sie ist eine sehr offene Person, die Grenzen anderer Menschen nicht immer gut erkennen kann. Ira arbeitet gewissenhaft in der Filz- oder Papierwerkstatt.

Wanja

Wanja

Wanja kam im Mai 2020 im Alter von 22 Jahren ins Sozialdorf. Die ersten Jahre seines Lebens war Wanja bei seinen Eltern, er besuchte eine normale Schule bis zur 4. Klasse. Wenn es zuhause Probleme gab, ist er von dort weggelaufen. Als Wanja 11 Jahre alt war, wurde seinen Eltern das Sorgerecht entzogen. Wanja lebte danach unter anderem in Malowodnoe, von wo er mitunter auch weggelaufen ist.

Wanja arbeitet gerne im Garten und auf dem Gelände, manchmal hilft er Altynbek und fährt mit ihm zusammen Einkaufen.
Seit 2024 arbeitet Wanja gemeinsam mit Aman im Stall.

Islam

Islam

Islam kam im Juni 2020 im Alter von 23 Jahren aus Malowodnoe ins Sozialdorf. Er ist in verschiedenen Kinderheimen aufgewachsen, dort hatte er die Möglichkeit die Heimschule zu besuchen.
Trotz seines verkürzten Arms kann er gut körperlich arbeiten, trägt Wasser, fegt oder schippt Schnee und hilft im Stall. Nur in der Filzwerkstatt möchte er nicht arbeiten, sein Platz ist draußen. Er ist ein friedlicher Mensch, mag keinen Streit und ist sehr dankbar für die Möglichkeit, im Sozialdorf leben zu können.

Akylbek

Akylbek

Akylbek, kurz Akyl, stahlt immer! Er ist am Issyk kul geboren und wohnte die ersten Jahre bei seiner Oma. Bevor er ins Sozialdorf kam, lebte er im Kinderheim in Belowodsk.
Er freut sich über Mitbewohner:innen und Mitarbeitende, ebenso über Besucher:innen. Aufgrund seines offenen Wesens wird er von allen geliebt.
Er kam Ende 2021 ins Sozialdorf und hat sich dort sehr schnell eingelebt und verschiedene Arbeitsschritte in der Werkstatt gelernt. Seine Arbeit macht ihm sichtlich Spaß, in der Papierwerkstatt war das Rollen der Papierstreifen seine Aufgabe. Akyl hat auch das Nähen sehr schnell gelernt.

Damir

Damir

Damir kommt aus Murake, er besucht das Sozialdorf seit 2022. In den ersten Monaten war er nur tagsüber im Sozialdorf und arbeitete dort in der Werkstatt. Als seine Mutter zum Arbeiten ins Ausland ging, zog Damir im Sozialdorf ein und ist nur manchmal am Wochenende bei seiner Familie.

Damir ist ein sehr ruhiger Mensch, er spricht nur sehr wenig mit den anderen Bewohner:innen und Besucher:innen.

Aidana

Aidana

Aidana ist im Januar 2024 im Alter von 19 Jahren zusammen mit ihrem Cousin Jannat ins Sozialdorf gekommen. Die ersten 13 Jahre ihres Lebens wohnte Aidana, zusammen mit ihrer jüngeren Schwester, bei ihren Eltern in der Nähe von Sosnovka. Sosnovka liegt nur einige Kilometer von Murake entfernt, am Fuß der Berge. Danach lebte sie ein paar Jahre bei ihrem Onkel, bevor sie das Lyzeum 43 besuchte und dort Nähen lernte. Auf der Suche nach einer guten Einrichtung, in der Aidana und Jannat leben können, hat ihr Onkel das Sozialdorf gefunden und die beiden dort hin gebracht.

Aidana ist eher ruhig, aber sehr ordentlich. Sie kann, langsam und unter Kontrolle, mit der Nähmaschine nähen. Auch so verrichtet sie die Arbeiten noch langsam und benötigt die Kontrolle der Mitarbeitenden.
In der Filzwerkstatt hat Ainat verschiedene Arbeiten gelernt, sie filzt zum Beispiel die Beine an Filztiere und näht Kissen.

Jannat

Jannat

Jannat kam im Januar 2024 gemeinsam mit seiner Cousine Aidana ins Sozialdorf. Die ersten sechs Jahre seines Lebens lebte Jannat bei seiner Familie, danach kam er für zwei Jahre ins Kinderheim in Belowodsk. Von dort hat Aidanas Onkel ihn zu sich geholt, die nächsten Jahre lebte er dort gemeinsam mit Aidana und ihrer Schwester.
Jannat besuchte eine Hilfsschule in Belowodsk, dort lernte er Lesen, Schreiben und bis 100 zu zählen.

Jannat ist ruhig und ausgeglichen, er liebt Tiere und hat sich bei seiner Familie um die Hühner gekümmert. Im Sozialdorf muss er noch seinen Arbeitsplatz finden.

Lena

Lena

Wie Aidana und Jannat kam Lena im Januar 2024 ins Sozialdorf, mit damals 16 Jahren war sie zu diesem Zeitpunkt die jüngste Bewohnerin im Sozialdorf.
Lena wurde von ihrer Oma aufgezogen, sie besuchte bis zur 10. Klasse die Schule. Dort wurde sie von ihren Mitschüler:innen mitgezogen und den Lehrkräften fiel auf, dass Lena zuhause vernachlässigt wurde. Lena kam deshalb in ein Kinderheim in der Nähe von Bischkek. Nachdem dieses nach einem Vorfall geschlossen wurde, kam sie in ein anderes Kinderheim. Dort ging es ihr nicht gut.
Im November 2023 kam Lena dann in eine Pflegefamilie mit vielen Kindern. Ihre Pflegemutter hat gearbeitet und konnte deshalb nicht nach Lena schauen, welche Schule schwänzte und vernachlässigt wurde. Das zuständige Jugendamt erkannte die Situation und brachte sie ins Sozialdorf.

Lena gefällt es im Sozialdorf, sie hat sich schnell dort eingewöhnt. Sie erzählt viel, zeigt ein großes Interesse an Sprachen und kann nicht lange still sitzen. Aktuell arbeitet Lena in der Papierwerkstatt.

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